Immer wieder überraschen Leute, wenn man erfährt, welche Hobbys sie ausüben. So auch unser Club Mitglied, Kaspar. Eher zufällig haben wir erfahren, dass sein grosses Hobby das Bauen von Holzbooten ist. Wir als Böötler waren beeindruckt von seinen Schilderungen und den gezeigten Fotos der wunderschönen, hölzernen Endprodukte!
Nach den wöchentlichen Trainings war sein Hobby immer wieder Gesprächsthema – und Kaspar wurde vermehrt mit Fragen zu seinen Arbeiten eingedeckt. Dann kam das Angebot von Kaspar, seine Werft/Werkstatt an der Brauerstrasse zu besuchen und einen Einblick in sein reges Schaffen zu bekommen.
Nach dem Training vom 9.04.24 führte Kaspar ein Dutzend interessierte Böötlerinnen und Böötler in seine Werft. Unverkennbar eine echte Bootswerft – bereits draussen unter dem Vordach stehen Kanus und Kajaks in der edelsten Form. Kaspar begrüsst uns und offeriert Getränke und ein selbstgebackenes Salzbrot im Fleischmöckli.
Seine anschliessenden Ausführungen und detaillierten Erklärungen zu seinem Handwerk faszinierten uns alle. Unglaublich, wie viele Arbeitsschritte und Arbeitsstunden solch ein Holzbootbau erfordert. Versiert und kompetent beantwortet Kaspar unsere Fragen. Die Besucherblicke streiften durch die Werft, Maschinen, Spannvorrichtungen und Unmengen von Holz und natürlich der Werkplatz, wo sich gerade ein Holzgerippe für ein Skin On Frame (SOF) Kajak in Arbeit befindet. Anhand dieses Werkstücks können wir die so zahlreichen Arbeitsschritte erahnen und das Zusammenspiel von Planung, Vorarbeiten und Ausführung recht eindrücklich nachvollziehen. Der Zeitaufwand ist enorm gross – und wenn man bedenkt, dass Kaspar ja einem Vollzeitjob nachgeht muss davon ausgegangen werden, dass sich Kaspars Freizeit vorwiegend in der Werft abspielt! Eindrückliche Leistung.
Kaspar baut Holzleisten Kajaks und Kanus. Diese Leisten-Kajaks werden aus verschiedenen Holzleisten gefertigt und anschliessend mit Glasfaser und Epoxiharz verstärkt.
Dazu baut er auch die sehr leichten Skin On Frame Kajaks. Das Holzgerippe (Frame) dieser Kajaks bestehen aus Fichte und gebogenen Eschenholz. Die Verbindung der Holzteile erfolgt durch Binden mit Schnur und Holznägeln. Die Hülle (Skin) besteht aus Nylon-Gewebe und einem elastischen Lack.
Kaspar hat sich auch an ein SUP-Brett (Stand Up Paddle) gewagt und hat ein solches Exemplar komplett aus Holz gefertigt – ein wunderschöner Anblick. Der Rumpf dieses Teils wird aus Sperrholz gefertigt. Anschliessend wird dieser mit Furnier, Glasgewebe, Epoxiharz und Bootslack überzogen.
Und nicht fehlen dürfen in seinem Sortiment die Paddel zu den entsprechenden Modellen. Kanu-/Stechpaddel, Grönlandpaddel und Stand Up Paddel. Alles optisch und qualitativ einzigartige Teile, die durch ihre Gestaltung mit verschiedenen Holzarten als Unikate gelten.
Lange, spannende Gespräche und Diskussionen in und vor der Bootswerft runden den Besuch bei Kaspar ab.
Herzlichen Dank, Kaspar, für diesen spannenden Einblick in dein Wirken. Ein grosses Kompliment und weiterhin viel Punch und Ideen für viele weitere, kreative Bauprojekte! Nach deinem Leitspruch in deiner Werft: «Kreativität ist erfinden, experimentieren, wachsen, Risiken eingehen, Regeln brechen, Fehler machen und SPASS haben».
